Kleidung im Vorstellungsgespräch: Jeans oder Anzug? Was anziehen?

Der erste Eindruck zählt, darum sollten Bewerber zum Vorstellungsgespräch Kleidung tragen, die den Personalverantwortlichen überzeugt.

Was ziehe ich zu einem Vorstellungsgespräch an?

Glückwunsch! Sie haben eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch erhalten und sind somit bereits erfolgreich aus der breiten Masse herausgestochen. Diese positive Basis gilt es jetzt von Angesicht zu Angesicht weiter auszubauen. Neben der Persönlichkeit punktet der Kandidat auch mit dem passenden Erscheinungsbild. Welche Kleidung im Vorstellungsgespräch am besten passt, ist gar nicht so schwer herauszufinden.

Angemessene Kleidung zum Vorstellungsgespräch

Der Klassiker zum Vorstellungsgespräch ist bei Männern der Anzug und bei Frauen das Businesskostüm. Doch nicht immer passt dieser seriöse Auftritt wirklich zu dem Job, den der Bewerber im Auge hat. Wer sich beispielsweise im Handwerk oder in der Kreativbranche vorstellt, greift besser zu anderer Kleidung beim Bewerbungsgespräch.

Grundsätzlich sollten sich Bewerber zunächst an den Dresscodes der Branche orientieren, um bei der Auswahl nicht daneben zu liegen.

Wer drei einfache Regeln befolgt, findet schnell die richtige Kleidung zum Bewerbungsgespräch:

  • Kandidaten sollten überlegen, wie die Angestellten der Firma, bei der sie sich bewerben, täglich gekleidet sind. Wählen Sie ein Outfit, das diesem Dresscode beim Bewerbungsgespräch entspricht.
  • Achten Sie darüber hinaus auf saubere und gepflegte Kleidung. Bügeln gehört hier unbedingt dazu!
  • Authentizität spielt eine große Rolle, auch bei der Wahl der Kleidung. Wer sich mit Rock unwohl fühlt, sollte diesen auch nicht im Vorstellungsgespräch tragen, sondern nach geeigneten Alternativen suchen. Wer generell chic gekleidet ist, darf das auch seinem potenziellen neuen Arbeitgeber zeigen, unabhängig von der Branche.

Die Kleidercodes der Branchen

Je nachdem wo Sie sich bewerben, gelten unterschiedliche Standards, wie sich Mitarbeiter kleiden. In einer konservativen Branche, beispielsweise bei Banken, Versicherungen oder einem Autohaus, ist der Dresscode für Damen das Business-Kostüm oder der Hosenanzug und für Herren der Anzug mit Krawatte und Lederschuhen. Mit einem passenden Einstecktuch wird das Outfit stilvoll komplettiert.

In der Kreativ-Branche dürfen Herren durchaus auch eine schicke Jeans mit einem edlen Pullover oder einem feinen Hemd tragen. Damen sind hier noch freier in der Kleidungswahl, sollten aber niemals zu offenherzig erscheinen. Ähnlich lockere Kleidervorschriften sind auch bei Start-Up-Unternehmen anzutreffen.

Bei einer Bewerbung in der Handwerksbranche kann es passieren, dass der Chef selbst in Jeans und T-Shirt erscheint. Ein zu seriöses Auftreten beim Vorstellungsgespräch mit Krawatte und Anzug schafft unter Umständen Verwirrung. Bewerber sollten bei der Wahl der Kleidung zum Vorstellungsgespräch Ihre Fähigkeit zuzupacken signalisieren.

Richtige Kleidung im Vorstellungsgespräch: Was sind die No-Gos?

Beim Bewerbungsoutfit für Frau und Mann gibt es klassische Fallstricke, die man unbedingt vermeiden sollte, denn hier schauen die Personaler und zukünftigen Chefs besonders genau hin. Folgende Checkliste hilft Ihnen dabei, die größten Fehler zu vermeiden:

  • Ist meine Kleidung für das Vorstellungsgespräch gebügelt und sauber?
  • Habe ich die richtigen Schuhe gewählt? Bei Frauen sollte der Absatz nicht zu hoch sein, für Männer sind Lederschuhe angebracht. Sneaker, und seien Sie noch so modern, sind nicht gern gesehen.
  • Passt die Kleidung für das Vorstellungsgespräch farblich zusammen, passen auch die Schuhe?
  • Stimmt die Rocklänge? Bei Frauen sollten Röcke möglichst bis über das Knie reichen, wenn Sie sich im seriös-konservativen Sektor bewerben.
  • Fällt die Wahl auf eine Jeans: Ist diese businesstauglich? Das bedeutet, die Hose darf keine Löcher, starken Waschungen oder Applikationen besitzen. Farblich sollten die Kandidaten das klassische Dunkelblau bevorzugen.
  • Hemd und Bluse gehören bei Herren wie Damen in die Hose gesteckt. Zur Hose wird bei Herren noch ein passender Gürtel gewählt, der farblich zu den Schuhen passt.
  • Frauen wählen nicht zu knappe Kleidung. Blusen sollten so gewählt werden, dass sie locker um den Oberkörper fallen und nicht zu viel Silhouette zeigen.

Tipps zu Accessoires und Frisur beim Vorstellungsgespräch

Um ein rundum gepflegtes Äußeres zu demonstrieren, spielen für Kandidaten neben der Kleidung im Vorstellungsgespräch auch andere Faktoren eine große Rolle. Die Haare sollten gewaschen sein und im besten Fall auch frisch geschnitten. Vor allem bei Männern mit Kurzhaarschnitt unterstützen der sauber ausrasierte Nacken und die gestutzten Koteletten das ordentliche Erscheinungsbild.

Frauen, die sich in der konservativen Branche bewerben, tragen die Haare nach Möglichkeit geschlossen oder hochgesteckt. Vermeiden Sie eine wilde Haarmähne. Make-up sollte dezent gewählt werden und einem leichten Tages Make-up entsprechen.

Auch die Fingernägel sind bei Herren wie Damen vor dem Gespräch zu pflegen. Es gilt: Kurzgeschnitten und sauber bei Herren, bei Damen, die lange Nägel tragen, ist Maniküre Pflicht. Vermeiden Sie grelle Farben wie beispielsweise roten Nagellack, sondern wählen Sie hier etwas Dezentes. Achten Sie besonders bei Bewerbungen im medizinischen Bereich auf etwaige Vorschriften zum Thema Nagelpflege.

Piercingträger mit sichtbarem Schmuck sollten überlegen, ob er vor dem Vorstellungsgespräch entfernt gehört. Bei einer Bewerbung in der konservativen Branche haben Piercings nichts verloren.

Wenn Sie sich für eine Stelle mit Kundenkontakt bewerben und ein sichtbares Tattoo tragen, sollten Sie dieses entweder verdecken oder zumindest dem potenziellen zukünftigen Arbeitgeber die Möglichkeit anbieten, dass Sie dies bei Bedarf tun.

Sind Sie sich immer noch unsicher was Sie zum Vorstellungsgespräch anziehen sollen? Dann hören Sie doch mal in den F.A.Z.-Podcast „Beruf & Chance“, in der Folge „Was ziehe ich an?“ wird über Dresscodes und die Kleidung am Arbeitsplatz gesprochen.

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