MINT-Berufe & Jobs: Definition und Bedeutung

MINT-Berufe stellen sichere Berufsaussichten für die kommenden Jahrzehnte dar. Welche Berufsbilder in diese Sparte fallen, erfahren Sie hier!

Wer sich auf dem aktuellen Stellenmarkt umsieht, der wird fast unweigerlich auf den Begriff „MINT-Berufe“ stoßen. Doch was steckt hinter den vier Buchstaben? Bei MINT handelt es sich um eine Zusammenfassung unterschiedlicher Berufsbilder, die sich in die Themenfelder „Mathematik, Informatik, Natur- und Ingenieurwissenschaft und Technik“ eingruppieren. Aktuell sind MINT-Berufe sehr gefragt, denn Fachleute werden gesucht. In einigen Sparten herrscht sogar ein Fachkräftemangel. Deswegen lohnt es sich, besonders für Berufsanfänger und Umsteiger, sich im MINT-Sektor einmal genauer umzusehen.

Ein Fünftel der Deutschen ist MINT

Knapp 44 Millionen Erwerbstätige gibt es in Deutschland und davon sind alleine im MINT-Sektor 9,52 Millionen Menschen tätig. Das ist ein großer Anteil und ein Indiz für die hohe Attraktivität, die die MINT-Berufe für Neu- und Quereinsteiger bieten. Denn obwohl die Zahl der Studienanfänger in den MINT-Bereichen steigt und Firmen Ihre Ausbildungsstellen aufstocken, wird dem Sektor ein zukünftiges Stellengap vorausgesagt.
Der Bedarf an neuen Mitarbeitern wird steigen und die derzeitigen MINT-Fachkräfte sind in großer Zahl bereits im fortgeschrittenen Alter. Die Nachbesetzung vieler Stellen steht in naher Zukunft an.
Aktuelle Prognosen sehen bis 2020 im MINT-Sektor 1,38 Millionen offene Fachstellen. Einige MINT-Berufe sind bereits heute von akutem Fachkräftemangel bedroht. Wer auf das Pferd MINT bei der Berufswahl setzt, hat gute Chancen, schnell die Karriereleiter aufzusteigen.

MINT-Berufe – was der Begriff bedeutet

Die Definition von MINT-Berufen bezieht sich weitläufig auf alle Berufsbilder, die sich unter den Begriffen Mathematik, Informatik, Natur- und Ingenieurwissenschaft und Technik einordnen lassen. Dabei handelt es sich nicht nur um die akademischen Berufsgruppen, sondern auch um eine lange Liste an MINT-Berufen, die über eine Ausbildung zugänglich sind.

Informatik und Elektrotechnik – beliebt bei Azubis, begehrt bei Firmen

Die zahlreichen Berufsausprägungen der Informatiker und Elektrotechniker werden allesamt dem MINT-Bereich zugeordnet, in dem aktuell und zukünftig viele attraktive Jobangebote warten. Hier wird vom IT-Systemelektroniker über den Fachinformatiker bis hin zum Informatikkaufmann und Elektroniker für Automatisierungstechnik in allen Unternehmensgrößen gesucht. Viele MINT-Berufe im Mittelstand werden in dieser Fachrichtung besetzt. Aber auch die technischen Berufe sind im KMU-Sektor stark vertreten. Mechaniker, Mechatroniker und Metallbauer stellen ein sicheres Berufsbild dar.

 

Die Pharmaindustrie ist weiter auf dem Vormarsch

Wer sich in die Richtung Medizin orientieren möchte, der findet in der Pharmaindustrie attraktive Arbeitgeber, die sich in der Regel sehr um Ihre Mitarbeiter bemühen und interessante Leistungen für Arbeitnehmer anbieten. Ob pharmazeutisch-technischer Assistent oder eher der pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte die richtige Wahl ist, hängt von den individuellen Begabungen ab. Auch die Forschung braucht Nachwuchskräfte. Chemie- und Biologielaboranten, Chemikanten und biologisch-technische Assistenten sind nur einige Ausbildungsberufe, die für Interessierte eine Möglichkeit darstellen. Absolventen der Studiengänge Biologie, Pharmazie und Chemie werden in der boomenden Pharmaindustrie einen dankbaren Arbeitgeber finden.

Die Welt der Zahlen – Mathematik ist im MINT-Sektor gefragt

Wer ein akademisches Studium in Mathematik oder Physik anstrebt, kann später im MINT-Sektor mit einem guten Arbeitsplatz und einem ansprechenden Gehalt rechnen. Aber das Hochschulstudium ist keine zwingende Voraussetzung. Als mathematisch-technischer Assistent, mathematisch-technischer Softwareentwickler oder Physiklaborant, stehen interessante Jobs mit guten Aufstiegsmöglichkeiten zur Auswahl.

Eine genaue Betrachtung des Arbeitsmarktes: Wo gibt es die meisten MINT-Stellen?

Laut einer Statistik der Agentur für Arbeit sind Techniker, mit 86 Prozent, die am stärksten vertretene Berufsgruppe aller Erwerbstätigen im MINT-Sektor. Lediglich 9 Prozent entfallen auf Informatiker und 5 Prozent auf Mathematiker und Naturwissenschaftler.
Ein ähnliches Bild zeigt sich auch bei Betrachtung der gemeldeten offenen Stellen. 91 Prozent entfallen hier auf das Berufsbild der Techniker, 7 Prozent auf die Informatiker und 2 Prozent auf Mathematiker und Naturwissenschaftler.
Teilt man die Beschäftigten im MINT-Sektor in Akademiker und Nicht-Akademiker ein, überwiegen die Ausbildungsberufe klar mit 84 Prozent. Davon sind 23 Prozent Spezialkräfte, die zum Beispiel über einen Meister verfügen. Die Zahl der Studienanfänger, die sich in einem MINT-Fach einschreiben, steigt derzeit. Somit ist zumindest in diesem Bereich in naher Zukunft nicht mit einem Mangel an akademischen Fachkräften zu rechnen.

Frauen im MINT-Sektor

Auch wenn die Quote in den letzten Jahren etwas gestiegen ist: Schaut man sich die aktuellen Statistiken der Agentur für Arbeit an, sind die MINT-Berufe von Frauen noch deutlich unterbesetzt. Nur knapp 15 Prozent belegt hier der Anteil der Arbeitnehmerinnen. Viele Arbeitgeber sehen hier eine Chance, Ihren Fachkräftemangel zu beheben und bieten ihren Arbeitnehmerinnen zunehmend attraktive Konditionen, um Berufs- und Familienleben besser vereinen zu können. Zukünftig werden Frauen in MINT-Berufen eine zunehmend größere Rolle spielen.

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