Motivationsschreiben für die überzeugende Bewerbung

Originalität hebt Bewerber von der Masse ab. Mit einem Motivationsschreiben betonen Sie Ihre Eignung für einen Job, einen Studienplatz oder ein Stipendium.

Mit Einfallsreichtum erhöhen Bewerber ihre Chancen. Sie fallen mit der Darstellung individueller Vorzüge auf. Ein Motivationsschreiben erläutert persönliche Gründe für die Bewerbung auf eine Arbeitsstelle, einen Studienplatz oder ein Stipendium. Zusätzlich zum Anschreiben, dem Lebenslauf, Zeugnissen oder Arbeitsproben unterstreichen Bewerber ihre Qualifikation für einen Posten. Das Interesse am Unternehmen, der Universität oder der Stiftung bekunden Sie mit einer Übereinstimmung zu den eigenen Zielen. Dafür sind nachvollziehbare Argumente und ein konkreter Bezug zur Ausschreibung entscheidend.

Mit persönlichen Motiven das Interesse der Personalabteilung wecken

Bis zum Vorstellungsgespräch sind sich Bewerber und potenzielle Vorgesetzte fremd. Das persönliche Kennenlernen scheitert häufig am vorzeitigen Aussortieren der eigenen Unterlagen aus einem hohen Stapel an Mitbewerbern. Daher müssen Sie zunächst das Interesse der Personalabteilung wecken.

Ein Motivationsschreiben oder Motivationsbrief liefert überzeugende Gründe für eine Bewerbung. In den Bewerbungsunterlagen folgt das Schriftstück auf das Anschreiben und den Lebenslauf. Aus diesem Grund gilt es als sogenannte dritte Seite vor den Belegen von Zeugnissen, Zertifikaten und Arbeitsproben.

Wann ist ein Motivationsschreiben nötig?

Für Bewerbungen auf einen Studienplatz oder ein Stipendium gehört die Erläuterung der eigenen Motivation weitgehend zum Standard. Bei Jobangeboten im deutschsprachigen Raum ist dieser Zusatz in den Bewerbungsunterlagen bislang eher unüblich.

Die Vorbehalte gegenüber Motivationsschreiben liegen vor allem in der oft unangemessenen Ausführung. Eine Auflistung belangloser Fakten oder Wiederholungen aus dem Anschreiben blähen die Unterlagen unnötig auf. Die Personalabteilungen kämpfen sich durch zahlreiche Dokumente. Zu umfangreiche Bewerbungsmappen wirken deswegen abschreckend.

Grundsätzlich sollten Sie Ihrer Bewerbung nur ein Motivationsschreiben beifügen, wenn dies in der Stellenausschreibung ausdrücklich gefordert ist. In besonderen Fällen kann aber auch das aus eigenem Antrieb verfasste Schriftstück vorteilhaft sein:

  • Manchmal entspricht die berufliche Qualifikation nicht in allen Punkten den erwünschten Kriterien der Ausschreibung. Dann liefert die dritte Seite plausible Argumente, warum Sie dennoch für den Posten geeignet sind.
  • Für begehrte Stellen ist große Konkurrenz zu erwarten. Mit einem attraktiven Motivationsbrief sticht die eigene Bewerbung aus der Masse hervor.
  • Der berufliche Werdegang verläuft nicht immer geradlinig. Das Motivationsschreiben erklärt in einer kurzen Begründung einen Berufswechsel oder Lücken im Lebenslauf.

In jedem Fall muss ein unverlangt geliefertes Motivationsschreiben zum Lesen anregen und interessante Zusatzinformationen enthalten. Wesentliche Aspekte sollten bereits im Anschreiben und dem Lebenslauf ersichtlich sein. Auf der dritten Seite sind lediglich Ergänzungen sinnvoll, die weitere Details zur persönlichen Motivation liefern.

Worauf kommt es im Motivationsschreiben an?

Das Motivationsschreiben in der Bewerbung für einen Job, einen Studienplatz oder ein Stipendium liefert wichtige Argumente für das persönliche Interesse an der Zusammenarbeit. Auf der dritten Seite stehen offensichtliche Qualifikationen im Hintergrund. Stattdessen betonen Sie soziale Kompetenzen und die Leidenschaft für den angestrebten Posten oder Studienplatz.

Allgemeine Floskeln sind fehl am Platz. Die Schilderung der eigenen Motivation geht stattdessen auf das konkrete Angebot ein. Umfangreiche Informationen über den Adressaten bieten eine wichtige Voraussetzung dafür.

  • Die Motivation für eine Bewerbung begründen Sie zum Beispiel mit der Firmenphilosophie des Unternehmens.
  • Spezielle Forschungsschwerpunkte einer Universität erklären im Zusammenhang mit individuellen Berufszielen die Auswahl eines Studiengangs.
  • Der Antrag auf ein Stipendium wirkt etwa durch die persönliche Identifikation mit den Werten des Förderers überzeugend.

Was muss im Motivationsschreiben stehen?

Als persönlicher Steckbrief bietet das Motivationsschreiben einen Mehrwert zu den üblichen Bewerbungsunterlagen. Die Darstellung der eigenen Vorzüge belegen Sie im Idealfall mit nachvollziehbaren Fakten.

Führungsqualität beweist beispielsweise der Vorsitzende eines Sportvereins. Den geübten Umgang mit sozialen Netzwerken demonstrieren Bewerber mit einem eigenen Profil bei Facebook und Instagram. Hobbys im künstlerischen Bereich zeugen von Kreativität.

Bei den Erläuterungen ist der Zusammenhang aller Details mit der Bewerbung entscheidend. Unerhebliche Angaben langweilen den Empfänger. Erfolg versprechende Motivationsbriefe bieten hingegen spannende Anregungen für ein persönliches Gespräch.

Welche formalen Kriterien gelten für das Motivationsschreiben?

Mit der Darstellung der persönlichen Motivation heben Sie sich von anderen Bewerbern ab. Daher sollte dieses Dokument auch individuell gestaltet sein. Formale Vorgaben gibt es nicht. Neben einer fehlerfreien Rechtschreibung und Grammatik ist jedoch ein sinnvoller Aufbau des Motivationsschreibens empfehlenswert. Zur Gestaltung sind folgende Anregungen hilfreich:

  • Das Dokument ist maximal eine DIN A4-Seite lang.
  • Schriftart und Schriftgröße entsprechen den übrigen Bewerbungsunterlagen.
  • Im Briefkopf steht der Name mit allen Kontaktdaten des Bewerbers.
  • Eine Überschrift kennzeichnet das Schriftstück als Motivationsschreiben. Alternativ wecken Formulierungen wie „Das zeichnet mich aus“ oder „Warum sollten Sie mich einstellen?“ die Neugier des Adressaten.
  • Das rechtsbündig eingefügte Datum und die persönliche Ansprache des Empfängers leiten den Motivationsbrief ein.
  • Kurze Absätze mit einer Fettmarkierung des entscheidenden Schlüsselbegriffs fördern die Übersichtlichkeit.
  • Eine handschriftliche Signatur unter den Ausführungen betont die individuelle Formulierung des Schreibens.

Die Bewerbung für einen Studienplatz oder ein Stipendium im Ausland ist idealerweise in der jeweiligen Landessprache verfasst. Wer diese noch nicht ausreichend beherrscht, formuliert das Schreiben auf Englisch. Dann gehört die Anmeldung für einen Fremdsprachenkurs oder der Beleg über bereits erzielte Fortschritte in die Bewerbungsunterlagen.

Wenn Sie noch mehr zu diesem Thema erfahren wollen, hören Sie sich doch mal die passende Folge des F.A.Z.-Podcast „Beruf & Chance“ an.

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