Was macht eigentlich ein Vermessungstechniker?
Höher, länger, breiter, tiefer. In etwa so kann man sich die Arbeit eines Vermessungstechnikers vorstellen. Er misst alles, was es zu messen gibt. Von Gebäuden über Grundstücke bis hin zu ganzen Gebirgsketten. Denn ohne diesen Beruf, der übrigens eine hohe Präzision erfordert, wäre z.B. eine Stadtplanung nahezu unmöglich. Im wahrsten Sinne des Wortes: Jeder Millimeter zählt!
Was macht ein Vermessungstechniker genau?
Im Grunde muss man sich es so vorstellen: Alles, was man draußen im Alltag sieht, muss man datentechnisch erfassen. Diese Aufgabe übernimmt ein sogenannter Vermessungstechniker. Er fährt zu einem bestimmten Ort, z. B. einem Grundstück, und erfasst alle notwendigen Daten, die danach in einer Datenbank eingepflegt werden. Dieses Vorgehen ist wichtig, damit in der Zukunft keine Streitigkeiten zwischen Nachbarn entstehen, wem welches Stück Land gehört. Wenn die Messdaten von einem bestimmten Ort erfasst sind, ist der nächste Schritt eine Karte zu erstellen, die wiederum Ingenieuren und Architekten zugutekommen.
Ist ein Vermessungstechniker auch ein Katastertechniker?
In der Regel haben Vermessungs- und Katastertechniker viele Gemeinsamkeiten in ihrem jeweiligen Aufgabenbereich. Allerdings gibt es trotz alledem einige Unterschiede. Ein Vermessungstechniker ist häufig draußen aktiv. Schließlich kann er keine Messungen aus dem Unternehmensbüro vornehmen. Der Katastertechniker hingegen sitzt meisten im Büro. Er arbeitet für den öffentlichen Dienst und erhebt Daten für amtliche Grundstücksverzeichnisse. Wer sich also für diesen Job interessiert, sollte sich im Vorfeld Gedanken darüber machen, wie der Alltag aussehen sollte – im warmen Büro oder draußen auch mal bei kaltem Wetter. Das heißt aber nicht, dass ein Vermessungstechniker nie im Büro tätig ist. Die Ergebnisse müssen ja auch regelmäßig im Computer aktualisiert werden.
Wie läuft die Ausbildung ab?
Hierfür gibt es zwei Möglichkeiten: eine praxisorientierte Ausbildung in einem Unternehmen oder ein Studium an einer Fachhochschule bzw. Universität. Die Lehre in einem Ausbildungsunternehmen dauert in der Regel drei Jahre. Die Theorie wird in einer Berufsschule beigebracht. Um den theoretischen Teil auch in die Praxis umsetzen zu können, werden die Lehrlinge von den jeweiligen Unternehmen direkt vor Ort bei echten Projekten eingesetzt. So lernen die Auszubildenden aus erster Hand, wie sie Grundstücke vermessen, die Daten erfassen und die Geodatenbank managen. In etwa das Gleiche passiert auch auf einer Fachhochschule bzw. Universität, allerdings mit einem signifikanten Unterschied: Dort wird man nicht bezahlt, in einem Unternehmen dagegen schon. Der Nachteil einer Ausbildung gegenüber einem Studium wären die Karrierechancen – schließlich ist man mit einem Masterabschluss auf dem Arbeitsmarkt grundsätzlich besser dran als mit einer dreijährigen Grundausbildung.
Welche Voraussetzung müssen Sie erfüllen, um ein Vermessungstechniker zu werden?
Für ein Studium braucht man mindestens ein Fachabitur. Je nach Bundesland kann das aber variieren. Besonders begabte Menschen können sich sogar auf ein Stipendium freuen, sollten sie die Voraussetzung für eine Begabtenprüfung erfüllen. Aber keine Panik, denn das heißt nicht, dass man ohne gute Mathematik-, Geografie- und Physik-Kenntnisse diesem abwechslungsreichen Beruf nicht nachgehen kann. In der dualen Ausbildung wird einem alles nötige beigebracht, um ein solider Vermessungstechniker werden zu können. Doch eine gewisse Motivation sollte man mitbringen, nicht nur mit Zahlen, sondern auch mal mit schlechtem Wetter umgehen zu können. Doch wie sagt man so schön: Es gibt kein schlechtes Wetter, nur falsche Kleidung. Mit wetterfesten Schuhen und The North Face Jacken sind Sie für alles gewappnet.
Wie viel verdient man?
In der Ausbildungsphase verdient ein Auszubildender zwischen 670 Euro im ersten, und 940 Euro im dritten Lehrjahr. Je nach Bundesland und Betrieb variiert auch hier das Einkommen. Danach verdient ein ausgelernter Vermessungstechniker zwischen 2000 und 2400 Euro brutto monatlich. Im öffentlichen Dienst kann das Gehalt sogar bis auf 3500 Euro steigen, sollten Sie die neunte Entgeltgruppe erreichen. Das Bruttoeinkommen können Sie auch durch diverse Weiterbildungen aufstocken. Freiberufliche Vermessungstechniker können aber durchaus höhere Einkünfte erzielen.
Zusammenfassung
Sucht man einen spannenden, abwechslungsreichen und herausfordernden Job, ist der Beruf des Vermessungstechnikers definitiv nicht die schlechteste Wahl. Der Alltag findet meist draußen an der frischen Luft statt, wo Vermessungstechniker Grundstücke, Bebauungen und Bauvorhaben kartographieren. Viel körperliche Bewegung bei gleichzeitiger Präzisionsarbeit stehen also auf dem Tagesplan. Doch auch Bürotage werden immer wieder eingeplant, um die Messungen vor Ort in Datenbanken einzupflegen. Egal ob Studium oder Ausbildung: Beide Wege können zu einem soliden Gehalt führen, da auch Weiterbildungsmöglichkeiten bestehen. Der Markt sucht auch weiterhin nach zahlreichen Vermessungstechnikern. Schließlich ist noch nicht alles vermessen, was man vermessen kann.