Wie viel verdienen Pädagogen?

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Wenn es um Verdienstaussichten bei Pädagogen geht, gibt es je nach Berufserfahrung und Tätigkeitsbereich zum Teil größere Unterschiede. Auch spielen die Bundesländer eine Rolle. Wir schauen mal etwas genauer hin.

Wie hoch ist das Einstiegsgehalt bei Pädagogen?

In der Regel arbeiten Pädagogen in öffentlichen Einrichtungen. Deshalb erfolgt das Gehalt nach dem Tarifvertrag. Hier gibt es drei verschiedene Arten: Zum einen gibt es den Tarifvertrag für den Öffentlichen Dienst (TVöD), daneben gibt es den Tarifvertrag für den Öffentlichen Dienst der Länder (TV-L) und zuletzt den Tarifvertrag für den Öffentlichen Dienst, Sozial- und Erziehungsdienst (TVöD-SuE).

So werden Pädagogen je nach ihrer Ausbildung und ihrem gewählten Beruf in verschiedene Entgeltgruppen unterteilt. Fachhochschulabsolventen, die gerade ihre berufliche Laufbahn anfangen (Bachelorabschluss), werden gemäß nach den Entgeltgruppen E9 bis E12 bezahlt. Daraus ergibt sich ein Einstiegsgehalt ab etwa 3044 Euro brutto im Monat – je höher die Entgeltgruppe, desto mehr Gehalt.

Kann diese Person einen Masterabschluss vorzeigen, so kann das monatliche Einstiegsgehalt auf über 4100 Euro ansteigen. Ein Master- bzw. Diplomabschluss wird der Entgeltgruppe (E13) zugeordnet, welche die höchste Klassifizierung im gehobenen Dienst des Öffentlichen Dienstes darstellt.

Erzieher und Sozialpädagogen, die nach dem TVöD-SuE Tarifvertrag entlohnt werden, können maximal die Entgeltgruppe S 18 erreichen. Wer beispielsweise eine leitende Funktion einer größeren Kita oder einer anderen sozialen Einrichtung innehat, kann mindestens 4000 Euro brutto monatlich erwirtschaften. Das Einstiegsgehalt in dieser Sphäre beträgt aktuell um die 2880 Euro, je nach Bundesland und Einrichtung.

Zum beliebtesten pädagogischen Zweig zählt der Beruf des Lehrers an öffentlichen Schulen. Im bundesweiten Durchschnitt beträgt das Einstiegseinkommen eines Lehrers etwa 4200 Euro im Monat. Dieses resultiert sich aus der Tabelle der Besoldungsgruppe A 13 für Gymnasiallehrer. Real- und Hauptschullehrer kriegen weniger Gehalt nach dem Tarifvertrag. Wer sich mehr über das Gehalt eines Pädagogen informieren möchte, kann sich genauere Informationen aus der Tabelle der Arbeitsagentur entnehmen.

Mehr Erfahrung, mehr Gehalt

Bei einem tarifgebundenen Arbeitsvertrag gilt grundsätzlich, dass sich das Gehalt nach und nach erhöht. Bereits nach einem Jahr wechselt ein Pädagoge von der ersten Stufe des Tarifvertrags zur zweiten. Somit steigt dementsprechend auch das Bruttoeinkommen. Zwischen den Entgeltgruppen können bereits mehrere hundert Euro mehr auf dem Gehaltscheck stehen.

Der Höchstsatz eines Pädagogen liegt aktuell bei 5.982 Euro (E13). In etwa den gleichen Betrag bekommen Leiter von größeren Kitas nach dem TVöD-SuE Tarifvertrag. Sozialarbeiter müssen sich dagegen mit etwa 4600 Euro brutto zufriedengeben. Erzieher können aktuell maximal um die 3900 Euro monatlich erwirtschaften.

Dagegen müssen Pädagogen in der freien Wirtschaft bei ihrem Gehalt verhandeln. Da kein Tarifvertrag vorliegt, können sie sich natürlich daran richten, doch heißt es nicht automatisch, dass auch exakt der gleiche Stundenlohn am Ende zusammenkommt. Verhandlungssache bleibt Verhandlungssache. Wer mehr Erfahrung mit sich bringt, kann natürlich mehr punkten und somit steigt zumindest theoretisch die Chance auf mehr Gehalt.

Anderes Bundesland, anderes Gehalt

Wer denkt, dass das Gehalt bei Pädagogen deutschlandweit gleich ist, liegt daneben. Der Median, also das mittlere Vollzeit-Brutto-Einkommen in ganz Deutschland, betrug 2020 etwa 3209 Euro. Dabei wird beispielsweise in Schleswig-Holstein ein höheres Einkommen gegenüber Hamburg ausbezahlt, obwohl in Hamburg grundsätzlich höhere Lebenshaltungskosten entrichtet werden. Sachsen dagegen hat das niedrigste Einkommenslevel. Das Gehalt eines Pädagogen beträgt dort durchschnittlich 2820 Euro im Monat. Spannend auch zu sehen, dass weibliche Pädagogen mehr Einkommen als ihre männlichen Kollegen erzielen, obwohl dies in anderen Branchen nicht der Fall ist. Betrachtet man die Altersgruppe ab 55 Jahren, so verdienten dort Frauen über 400 Euro mehr als Männer im Jahr 2020.

In dem Bereich der Pädagogik gibt es viele verschiedene Berufszweige. Die Gehaltsunterschiede reichen teilweise über 3000 Euro brutto monatlich ab, je nachdem, um welchen Zweig es sich handelt und wie viel Erfahrung die Person mitbringt. Auch spielt die Entgeltgruppe eine große Rolle dabei, wie viel Geld am Ende des Monats auf dem Konto landet.

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