Die Berufswünsche der Kinder

“Was willst du werden, wenn du groß bist?” Dies ist ohne Zweifel eine der meist gestellten Fragen, mit denen wir uns im Kindesalter beschäftigen müssen. Ob unsere arbeitsorientierte Gesellschaft die Kleinsten somit bereits unter Druck setzt, oder sie lediglich zum Nachdenken anregt, ist so oder so zu interpretieren. Eine Liste der häufigsten Berufswünsche von Kindern.

In einer Studie des Marktforschungsinstituts Appinio wurden Männer und Frauen zwischen 14 und 30 Jahren gefragt, was ihre ersten Berufswünsche als Kind waren. Es zeigen sich eindeutige Unterschiede zwischen den Geschlechtern. 22% der Mädchen wollten damals Tierärztin werden und 19% der Jungen Polizist. Dies sind also die klaren Spitzenreiter der Berufswünsche von Kindern.

Es gibt aber auch viele andere klassische Wunschberufe, die die Befragten genannt haben. Hier sind die Top 10 der Berufswünsche als Kind; nicht nach Geschlechtern getrennt.

  1. Polizist
  2. Tierarzt
  3. Pilot
  4. Lehrer
  5. Arzt
  6. Feuerwehr
  7. Astronaut
  8. Fußballer
  9. Prinzessin
  10. Schauspieler

Hier stechen zwei große Faktoren heraus: Faszination und gesellschaftliche Prestige. Die Jugend neigt eindeutig zu Berufswünschen, die eine überdurchschnittliche Motivation mit sich bringen. Um Brände zu löschen, Leben zu retten oder ins All zu fliegen braucht man eine enorme Leidenschaft. Hinter Fußballer oder Profisportler, Schauspieler und Co. steckt neben Leidenschaft auch der Wunsch zu Ruhm und eventuellem Reichtum. Bekannte Persönlichkeiten beeinflussen die Lebenswahrnehmung der Jugend. Wie kommt es also, dass all diese Wünsche, das Feuer, das im Herzen unserer Kinder brennt, im Erwachsenenalter plötzlich erlischt?

Schauen wir uns nun die Traumberufe der Mädchen und Jungen getrennt an. Die Spitzenreiter Tierärztin und Polizist wurden bereits erwähnt. Weiterhin haben 9% der Frauen angegeben, früher Lehrerin werden zu wollen. 8% wollten Ärztin werden, 6% Polizistin, 4% Prinzessin, 3% Sängerin, 3% Schauspielerin, 3% Erzieherin, 2% Krankenpflegerin und 2% Astronautin. 10% der Männer hingegen wollten Pilot werden, 6% Feuerwehrmann, 6% Fußballer, 4% Astronaut, 3% Arzt, 3% Lokführer, 2% Lehrer, 2% Tierarzt und 2% Koch.

Auch hier lässt sich ein Muster erkennen. Mädchen neigen eher dazu, einen Beruf zu wählen, in dem sie Menschen oder Tieren etwas Gutes tun können. Jungen hingegen suchen das Abenteuer und die Öffentlichkeit. Ist es möglich, dass Geschlechterrollen und -klischees das Denken der Jüngsten beeinflussen?

 

Warum finden wir uns nicht in diesen Berufen wieder?

Es ist kein Geheimnis, dass die meisten Menschen den oben aufgelisteten Wünschen nicht nachgegangen sind. Aber woran liegt das?

Diverse Faktoren beeinflussen die Wahl der Berufung. Zunächst gibt es soziale Faktoren, wie der soziale Hintergrund der Familie, die Schichtzugehörigkeit oder die Bildung und Karriere der Eltern. Auch der Freundeskreis, der Wohnort und die Frage, ob mit dem Beruf Anerkennung verbunden ist, können eine Rolle spielen. Letzteres basiert auf subjektiver Wahrnehmung. Dann kommen natürlich persönliche Faktoren ins Spiel, wie die persönliche Eignung, Neigung, Charaktereigenschaften und Fähigkeiten.

Es lässt sich beobachten, wie sich die Berufswünsche im Laufe der Lebensjahre verändern. Während für Kinder noch deutlich mehr Berufe infrage kommen, gewinnen in späteren Jahren die sozialen und individuellen Faktoren die Oberhand. Einige würden sagen, die Kinder seien in der Realität angekommen, andere würden dem freien Denken der Kleinen hinterhertrauern. Je nach Auslegung kann man auch die frühe Selektierung der Schultypen als Fluch oder als Segen sehen.

Schlusswort

Denken Sie doch mal an Ihre Kindheit zurück. Sind Sie heute das, was Sie früher werden wollten? Und wenn ja oder nein — wieso? Wie kam es dazu? Oder haben Sie vielleicht im Laufe Ihrer Entwicklung andere Leidenschaften entdeckt, die Sie zu Ihrem Beruf gemacht haben? Vielleicht auch nicht und Sie nutzen Ihre Freizeit für diese Leidenschaften.

Als Kind hat man Träume, die sich im Laufe des Lebens entwickeln und verändern können. Natürlich gibt es verschiedene Einflussfaktoren auf die Berufswahl, so wie Schulabschluss, Ausbildung, Studium oder einfach Jobangebote. Aber eins müssen wir im Fokus behalten: die Kinder von heute sind die Zukunft der Welt. Daher sollten die Erwachsenen versuchen ihnen jede Möglichkeit zu geben an ihren Träumen festzuhalten.

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