Ein Meilenstein im Berufsleben: Das Ausbildungszeugnis

Die Ausbildung geht endlich aufs Ende zu, alle Prüfungen sind bestanden, man selbst vielleicht schon im richtigen Angestelltenverhältnis, wenn die Firma einen übernommen hat. Nichtsdestotrotz haben Sie Anspruch auf ein Ausbildungszeugnis, dass Ihnen bescheinigt, wo und wie lange Sie was gelernt hast. Zumindest ist das der absolute Standard, der Ihnen nach dem Gesetz zusteht. Es gibt allerdings noch eine weitere Variante: Das qualifizierte Ausbildungszeugnis. Die Unterschiede auf einen Blick:  

Einfaches Arbeitszeugnis 

  • Der Ausbildungsbetrieb 
  • Der Ausbildungsinhalt 
  • Die Länge der Ausbildung 

Qualifiziertes Arbeitszeugnis

  • Der Ausbildungsbetrieb 
  • Der Ausbildungsinhalt 
  • Die Länge der Ausbildung 
  • Erbrachte Leistungen und Aufgaben 
  • Bewertung eben dieser
  • Ihre persönlichen Eigenschaften 
  • Bewertung des Sozialverhaltens  

Von Gesetzeswegen steht Ihnen auf jeden Fall das einfache Ausbildungszeugnis zu. Das qualifizierte Zeugnis müssen Sie selbst bei Ihrem Arbeitgeber anfragen. Generell sollten Sie bei Ihrem Zeugnis, egal welches Sie nun ausgehändigt bekommen, folgende Dinge beachten: 

  • Ist es frei von Rechtschreibfehlern? 
  • Ist es auf Papier der Firma gedruckt (Briefkopf etc.) 
  • Sieht es ordentlich aus? Also: Keine händischen Anmerkungen und in finalem Zustand 
  • Wurde es vom Ausbilder und einer befugten Person aus der Personalabteilung unterschrieben? 

Auch die gewählten Worte und die Sprache im Zeugnis selbst sind ein Indikator dafür, wie der Ausbildungsbetrieb Ihre Leistungen wirklich fand. Viele Unternehmen nutzen einen „geheimen“ Code, um zukünftigen Chefs mitzuteilen, wie der Angestellte tatsächlich bewertet wurde und ob es sich lohnt, ihn einzustellen.  

Signalwörter für die Note Sehr gut wären die folgenden: stets zu unserer vollsten, allerbester, stets, außerordentlich 

Signalwörter für die Note gut sind: stets zu unserer vollen, bester, äußerster. 

 

Verwendet werden diese beispielsweise in Sätzen wie: XY hat die übertragenen Aufgaben stets zu unserer vollsten Zufriedenheit erledigt // XY hat die übertragenen Aufgaben stets zu unserer vollen Zufriedenheit erledigt. Der Unterschied ist für das Auge eines Laiens selten erkennbar, weil auch die Formulierungen bei schlechteren Noten noch immer gut klingen. Im Regelfall finden Sie alle Phrasen und die entsprechenden Noten im Netz, sodass Sie auch bei einem schlechteren Zeugnis direkt wissen, was es bedeutet. In diesem Fall ist es wichtig, einen ruhigen Kopf zu bewahren und Ihrem direkten Vorgesetzten Situationen aufzuzeigen, die der Bewertung des Zeugnisses widersprechen. Sollten Sie für Ihr Anliegen in der Firma – weder beim Vorgesetzten noch der Personalabteilung – ein offenes Ohr finden, so können Sie sich auch an das hiesige Arbeitsgericht wenden. 

Am Ende Ihrer Ausbildung und für den zukünftigen Werdegang innerhalb Ihres gewählten Berufs ist es wichtig, dass Sie ein gutes Zeugnis vorweisen können. Fordern Sie dieses auf jeden Fall ein! 

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