Unterschiede bei der Bewerbung und dem Lebenslauf auf Englisch
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Eine englische Bewerbung ist in der Regel kürzer als ihr deutsches Pendant. Sie umfasst nur den Lebenslauf, Resume und das Anschreiben: Cover Letter. In Großbritannien bezeichnet man den Lebenslauf als CV (Curriculum Vitae), das Anschreiben als Covering Letter. Beide Dokumente sollten jeweils nur eine Seite umfassen.
Die Bewerbung auf Englisch: Das Anschreiben
Wie ein deutsches Bewerbungsschreiben auch soll der Cover Letter das Unternehmen von den Fähigkeiten und der Eignung des Bewerbers für die ausgeschriebene Position überzeugen. Auch der Aufbau ist ähnlich: In der Einleitung geben Sie den Grund für die Kontaktaufnahme an und nennen die in der Anzeige verwendete Jobbezeichnung.
Dann folgt der Hauptteil, in dem Sie Ihre für den Job relevanten Kompetenzen und Erfahrungen knapp und präzise darstellen.
Das Anschreiben unterscheidet sich stilistisch von dem einer Bewerbung auf Deutsch. Während Arbeitnehmer auf Jobsuche hierzulande besonders sachliche, unpersönliche Formulierungen bemühen und gerne den Nominalstil verwenden, ist es im anglofonen Sprachraum üblich, aktiver zu formulieren.
Im Schlussteil machen Sie deutlich, dass Sie sehr an einem Treffen interessiert sind. Hier haben Sie noch einmal die Chance, Eigeninitiative und Motivation zu zeigen. Kündigen Sie beispielsweise an, dass Sie sich zu einem bestimmten Zeitpunkt telefonisch melden. Während man in Deutschland vor der erneuten Kontaktaufnahme nach einer Bewerbung einige Faktoren abwägen sollte, da es schnell aufdringlich wirken kann, ist dieses Vorgehen in den USA üblich. Es unterstreicht die Professionalität und das Interesse der Bewerber.
Die Bewerbung auf Englisch: Der Lebenslauf
Der Lebenslauf bildet das Herzstück der englischen Bewerbung. Denn hier steht die „work experience“ im Fokus: das wichtigste Einstellungskriterium in den USA und Großbritannien.
Der englische Lebenslauf unterscheidet sich schon auf den ersten Blick von einem deutschen – das Foto des Bewerbers fehlt. Auch Angaben zum Geburtsdatum, der Nationalität und dem Familienstand gehören nicht in den Lebenslauf, wenn Sie sich in US-amerikanischen Unternehmen bewerben.
An die Stelle der in der Bewerbung auf Deutsch üblichen privaten Informationen treten „personal details“, die lediglich den Namen und die Kontaktdaten umfassen.
Dann folgt die Beschreibung des „job objective“. Worauf bewerben Sie sich und was sind Ihre Ziele in diesem Job?
Jetzt ist der Teil an der Reihe, dem britische und US-amerikanische Personaler die größte Aufmerksamkeit schenken: die „work experience“. Sie beginnen stets mit der letzten Beschäftigung – diese umgekehrt chronologische Reihenfolge setzt sich auch in Deutschland zunehmend durch.
Im englischen Lebenslauf sollte jede Information einen konkreten Bezug zu der angestrebten Position haben. Das heißt: Nennen Sie nur Details zu den beruflichen Stationen, die Sie in einer ähnlichen Branche absolviert haben oder die Beweis für die gesuchten Qualifikationen sind.
Richten Sie den Fokus, wie im Anschreiben, auf Erfolge, die Sie während Ihrer Tätigkeit verbuchen konnten.
Nun folgen, wie hierzulande auch, die Abschnitte „Education“, „Skills“, „Engagements, Activities“.
Nennen Sie am Schluss die Kontaktdaten Ihrer Referenzgeber. Optimal ist es, wenn Sie Personen aus dem akademischen, als auch aus dem beruflichen Umfeld nennen.
Arbeitszeugnisse oder Zertifikate, die Sie in Deutschland als Anlagen an eine Bewerbung anfügen, senden Sie nur auf Nachfrage an Ihren potenziellen Arbeitgeber.
Eine Runde weiter: Das „job interview“
Sie konnten mit Ihrer Bewerbung auf Englisch überzeugen und sind zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen? Vielleicht müssen Sie dafür nicht einmal die eigenen vier Wände verlassen. Denn viele Firmen führen ein erstes Bewerbungsgespräch gerne per Videotelefonie durch. Verläuft dies positiv, werden die Bewerber zu einem weiteren Gespräch vor Ort eingeladen.
Small Talk und Business schließen sich in den USA nicht aus. Deshalb schlagen Personaler gerne einen lockeren Plauderton an, bevor Sie mit dem eigentlichen Vorstellungsgespräch beginnen. Seien Sie darauf vorbereitet, wenn auf ein zwangloses Gespräch harte und knifflige Fragen folgen. Schlagen Sie für beide Gesprächsphasen vorher im Wörterbuch passende Formulierungen nach, damit Sie souverän und schlagfertig antworten können.
Wie schon im Bewerbungsschreiben sollten Sie sich auch im „job interview“ offen, freundlich und selbstbewusst präsentieren. Ein einfacher Trick für die richtige Ausstrahlung: Lächeln Sie.
Sicheres Auftreten ist zwar ein gutes Rüstzeug, ersetzt aber keine ausführliche Vorbereitung. Stellen Sie sicher, dass Sie auch mit Kompetenz punkten: Schauen Sie sich noch einmal die geforderten Qualifikationen an und überlegen Sie, mit welchen Punkten aus Ihrem Lebenslauf Sie diese belegen können.
Bleiben Sie auch nach dem „job interview“ aktiv. Verfassen Sie kurze Zeit später eine E-Mail, in der Sie sich für den Termin bedanken und kurz auf einige Aspekte des Gesprächs eingehen.
Tipps für die Bewerbung auf Englisch im Überblick:
· Achten Sie in den Bewerbungsunterlagen auch auf kleine Unterschiede, wie Abweichungen in der Anrede oder die Erklärung von deutschen Bezeichnungen. So demonstrieren Sie kulturelle Sensibilität.
· Zeigen Sie Eigeninitiative und Motivation. „Be-werben“ Sie sich selbst.
· Richten Sie den Fokus auf Ihre Joberfahrung. Die ist Ihr bestes „Verkaufsargument“ in englischen Bewerbungen.
· Machen Sie sich auf ein knallhartes Bewerbungsgespräch gefasst. Legen Sie sich Stellungnahmen zu Ihren jobrelevanten persönlichen Eigenschaften und Qualifikationen zurecht.
· Sorgen Sie für ein verhandlungssicheres Englisch. Besuchen Sie bei Bedarf einen Kurs für Business-English.
· Die gängigsten Standards für deutsche Bewerbungen gelten auch für den englischsprachigen Raum: Bewerbungsunterlagen ansprechend und übersichtlich gestalten; pünktlich, gut vorbereitet und in dezenter, der Branche angepasster Kleidung zum Vorstellungsgespräch erscheinen.