Was macht eigentlich ein Referent?

Sehen Sie sich gelegentlich Stellenanzeigen an? Durchforsten Sie Job-Portale nach Angeboten oder Personen zum Vernetzen? Wo Sie auch hinsehen, eine bestimmte Stellenbezeichnung wird Ihnen dort tausendfach begegnen. Die Geschäftswelt ist scheinbar voll von Referenten. Die Berufsbezeichnung findet sich wirklich in restlos allen Branchen und Bereichen. Ebenso wie die Bezeichnung Manager wirkt sie allerdings so allgemein, dass man sich nicht viel darunter vorstellen kann. Was macht ein Referent genau? Wieso gibt es sie überall? Und worin unterscheidet sich ein Personalreferent von einem Pressereferenten, politischen Referenten oder einem Referenten im öffentlichen Dienst? Welche Referenten es gibt, wie Sie Referent werden und was Sie verdienen können.

Referent ist keine Berufsbezeichnung

Referent oder Referentin ist kein Beruf, den man lernen kann. Es gibt keine Ausbildung, kein Studium, um Referent zu werden. Vielmehr muss man den Begriff als Funktionsbezeichnung betrachten. Bei Referenten handelt es sich um Experten auf einem bestimmen Fachgebiet. In der Regel haben sie einen Bachelor-, nicht selten auch Masterabschluss in ihrem Bereich. Ausnahmen bestätigen diese Regel und so haben manche Referenten eine Ausbildung zu Industriekaufleuten, Kaufleuten für Büromanagement oder vergleichbare kaufmännische Ausbildungen absolviert. Mit der Zeit und Berufserfahrung werden Referenten immer Experten auf ihrem Gebiet.

Arten von Referenten

So variabel die Bezeichnungen für Referenten, so unterschiedlich sind auch ihre Aufgaben. Je nachdem, in welcher Branche und in welchem Unternehmen Referenten in der Privatwirtschaft oder dem öffentlichen Dienst tätig sind, unterscheiden sich ihre Jobs grundlegend. Manche Referenten analysieren und berichten, manche unterstützen und beraten die Führungsebene. Wieder andere koordinieren Projekte oder richten die Sachbearbeitung, Verwaltung oder das Marketing strategisch aus. Reine Verwaltungs- oder Sachbearbeitungsaufgaben übernehmen sie meistens nicht. Als Experten in ihrem Fach sind sie überall sehr gefragt.

So gibt es Referenten im höheren Dienst, persönliche Referenten der Geschäftsführung, wissenschaftliche oder politische Referenten. Außerdem können Sie als Bildungsreferent, Umweltreferent, IT-Referent, Pressereferent, Marketingreferent, Personalreferent, Pharmareferent, Forschungsreferent oder Steuerreferent Karriere machen. Am Ende ist es eine Frage der Definition jedes einzelnen Unternehmens – sowohl ihrer Referate als auch ihrer Referenten.

Der Personalreferent

Die Aufgaben eines Referenten lassen sich am besten anhand von Beispielen zeigen. Eine beliebte Stelle in Industrieunternehmen ist die als Personalreferent. In der Personalabteilung angesiedelt, können Sie zum Beispiel die Personalentwicklung koordinieren, Schulungen ausarbeiten und planen, Gespräche mit Mitarbeitern führen und deren Entwicklung dokumentieren. Sie sind Ansprechpartner für Fragen sowohl von den Mitarbeitern als auch von der Führungsebene. Daher sollten Sie sich gut ausdrücken können, professionell und sicher auftreten und ein Experte Ihres Fachs sein. Organisationstalent ist ebenso vorausgesetzt wie sicherer Umgang mit den gängigen Tools und Computerprogrammen. Heutzutage sollten Sie auch mindestens eine Fremdsprache beherrschen.

Die meisten Referenten haben zuvor ein Studium abgeschlossen. Möchten Sie als Personalreferent arbeiten, sollten Sie ein BWL-Studium erwägen, idealerweise mit Schwerpunkt Personal oder Human Resources. Doch auch mit ähnlichen Studiengängen und Erfahrungen können Sie Personalreferent werden, gegebenenfalls durch Weiterbildungen. Viele entscheiden sich auch für ein Master of Business Administration-Programm.

Das Gehalt

Wie immer ist auch das Gehalt eines Personalreferenten von etlichen Faktoren abhängig. Laut dem online Plattformen erwartet Sie ein monatliches Durchschnittsgehalt zwischen 4.071 Euro und 4.247 Euro. Je nach Berufserfahrung können Sie deutlich mehr verdienen als das.

 

Der Forschungsreferent

Ein weiteres konkretes Beispiel für den Referentenberuf ist der Forschungsreferent. Doch auch dabei kann man nicht festlegen, was genau zu seinen Aufgaben gehört. Er kann an Universitäten und Hochschulen administrative Tätigkeiten ausüben. Manche übernehmen die Koordination der Forschung und Arbeit von Wissenschaftlern, die Finanzierung von Projekten oder die Öffentlichkeitsarbeit. Wieder andere betreuen Studierende oder forschen sogar selbst. In jedem Fall muss er sich bestens mit der Forschung auskennen und auch sein Studium erfolgreich abgeschlossen haben. Welche Fachrichtung er dabei gewählt hat, ist nicht entscheidend, bestimmt aber oft, welche Positionen er später besetzen kann. Ein gewisser Spielraum bleibt jedoch, denn wer erst einmal Erfahrung als Referent gesammelt hat, kann diese immer auch auf neue Tätigkeiten anwenden.

Das Gehalt

So wenig konkret die Stellenbeschreibung, so auch das Gehalt von Forschungsreferenten. Je nachdem sind monatlich im Durchschnitt 4.100 bis 7.040 Euro drin. Der Staat vergütet hier laut Statistik besser als die freie Wirtschaft. In der Industrie sind Forschungsreferenten auch gefragte Experten, verdienen im Schnitt aber nur zwischen 3.800 und 5.300 Euro im Monat. Dafür ergibt sich außerhalb von Gehaltstabellen mehr individueller Verhandlungsspielraum.

Wie viel andere Referenten verdienen

Ein Blick ins Onlineportale zeigt ein Durchschnittsgehalt von Referenten in Höhe von monatlich 4.700 Euro brutto. Diese Angabe ist nur mäßig aussagekräftig, da es nicht den einen Referenten, sondern viele verschiedene gibt. Je nach Branche, Tarifvertrag, Unternehmensgröße, Standort, Alter, Geschlecht, Ausbildung und Berufserfahrung könnten auch die Gehälter von Referenten kaum unterschiedlicher sein. Wie viel Sie als Referent verdienen können, bewegt sich also in einer extrem großen Spanne. Vor allem nach oben hin sind Ihnen kaum Grenzen gesetzt.

Im öffentlichen Dienst können Referenten im mittleren oder höheren Dienst arbeiten, verbeamtet sein oder auch nicht. So reichen die Gehälter von Entgeltgruppe E 13 bis E 15 für Referenten beispielsweise in Behörden und Ämtern, an Hochschulen oder im Bildungswesen. Verbeamtete Referenten im höheren Dienst in Landes- oder Bundesbehörden bewegen sich zwischen Besoldungsgruppe A 13 und A 16.

Wenn auch Sie gerade im Studium sind oder sich weiterbilden möchten, um Referent zu werden, müssen Sie natürlich viel lesen. Fachliteratur kann teuer sein – muss sie aber nicht. Vor allem wenn Sie viele Grundlagen- und Gesetzesbücher brauchen, sollten Sie Ihre Literatur einfach gebraucht kaufen. Sie werden staunen, wie neu die Bücher aussehen.

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