Wie soziale Netzwerke Sie Ihren Job kosten, bevor Sie ihn überhaupt erst bekommen haben

Bestimmt haben auch Sie schon die Horrorgeschichten von Bewerbern gehört, die aufgrund ihrer sozialen Netzwerke noch vor dem Bewerbungsgespräch wieder aus dem Verfahren ausgeschieden sind. Doch handelt es sich dabei um eine frei erfundene Geschichte oder sollte man als Bewerber tatsächlich darauf achten, was man auf seinen Profilen postet?  

Soziale Netzwerke sind eine Stolperfalle 

Wer etwas über seine Bewerber erfahren will, das ein weiterführendes Bild über sie vermittelt, der schaut sich in den sozialen Netzwerken um. Dank der schlechten Privatsphäre-Einstellungen der meisten Nutzer ist das sogar relativ einfach. Der Personaler gibt bei Google einfach den entsprechenden Namen ein und kriegt beinahe treffsicher angezeigt, wo sich der Bewerber, im schlimmsten Falle also Sie, so herumtreibt. 

Ein Klick und er ist auf Ihrem Facebook-Profil. Zwei weitere Klicks und er sieht Ihre Fotos vom letzten Strandurlaub, der Party, in der sie etwas zu tief ins Glas geschaut haben und all die lustigen Fotos, die Sie immer teilen. Vielleicht stößt er so auch auf Ihre politische Einstellung, Ihre Familienbeziehungen und weitere brisante Infos, die ein Personaler – oder Chef – eigentlich niemals wissen sollte. Am Ende landet er auf Ihrem Instagram-Profil und sieht noch mehr von all den Dingen, die eigentlich nicht für seine Augen bestimmt sind.  

Die sozialen Medien erzählen viel über uns. Wie eine Geschichte spannen Sie ein Netz aus Eindrücken um denjenigen, der unsere Seite besucht. Er bekommt einen tiefen Einblick in unser Leben und oftmals ist das nicht gewollt. Die wenigsten denken darüber jemals nach – Warum auch? 

Aber haben Sie sich vielleicht mal überlegt, dass Sie den letzten Job nicht bekommen haben, weil Sie einen Humor haben, der nicht ganz gewöhnlich ist, und der Personaler, der Ihre Bewerbung begutachtet hat, das schon vorab auf Ihren Netzwerken gesehen hat?  

Tatsächlich ist die Horrorgeschichte von „Sozialen Netzwerken und Bewerbungen“ kein Ammenmärchen, sondern die harte Wahrheit. Mittlerweile ist es Gang und gebe, einen Hintergrundcheck seiner Bewerber durchzuführen. Und wenn man dann zu viel über Sie entdeckt, ist es mit dem neuen Job zu Ende, bevor er überhaupt begonnen hat. 

Facebook vs. LinkedIn 

Neben präsenten, sehr tiefblickenden Netzwerken gibt es auch Seiten, bei denen Sie die volle Kontrolle über das haben, was man über sie erfährt. Dazu gehören unter anderem LinkedIn und Xing, zwei der bekanntesten Jobnetzwerke hier in Deutschland. Dort können Sie sich im richtigen Licht darstellen, Ihre Fähigkeiten und bisherigen Jobs angeben und die Bilder auswählen, die zu Ihnen passen.  

Damit der potenzielle neue Arbeitgeber aber auch einen Blick auf dieses Profil wirft, müssen Sie bei Facebook & Co. so wenig Angriffsfläche wie möglich bieten. Checken Sie also die Einstellungen Ihrer Privatsphäre und geben Sie sich bei Ihrem Jobprofil ganz besonders viel Mühe. Das hilft am Ende nicht nur bei der Jobsuche, sondern später auch beim Netzwerken. Sie ziehen also einen doppelten Nutzen daraus, sich die Mühe zu machen, den Account einzurichten.  

 

Googlen Sie sich selbst 

Da Sie sich jetzt der Gefahr durch Ihre sozialen Netzwerke bewusst sind, gehen Sie am besten direkt den nächsten Schritt: Googlen Sie sich selbst. Schauen Sie, was potenzielle Arbeitgeber über Sie erfahren könnten und sorgen Sie dafür, dass die negativen Einträge verschwinden. Seit 2014 kann man bei Google eine Löschung der entsprechenden Sucheinträge beantragen. Diese Funktion sollten Sie im Falle des Falles auch nutzen. Es geht um Ihre Zukunft – Riskieren Sie also nichts!  

Im Laufe der Zeit werden sich nicht wenige Einträge angesammelt haben und diese sind immer und für jeden abrufbar. Das sollten Sie niemals vergessen. Rücken Sie sich also gekonnt ins rechte Licht, bevor Sie Ihre Bewerbung abschicken und steigern Sie somit Ihre Chancen auf den Job, den Sie wollen.  

Am Ende haben nämlich nur Sie in der Hand, welchen Eindruck Sie hinterlassen – persönlich und online.  

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