Was macht eigentlich ein Influencer?

Den Begriff Influencer hört man heutzutage immer öfter, häufig mit einem verurteilenden Unterton. Dabei ist dieser neue Beruf lediglich ein Ergebnis heranschreitender Digitalisierung, Internationalisierung und damit auch Kommunikation. Was genau ein Influencer macht, wie man Influencer wird und warum der Beruf auf so eine große Abneigung stößt, wird im Folgenden erläutert.

Was ist ein Influencer?

Ein Influencer, oder auch Blogger genannt, ist im Prinzip nichts weiter als eine Person, die eine Form des modernisierten Onlinemarketings ausübt. Als Plattform für das Marketing werden verschiedene Soziale Medien wie Instagram, Facebook oder TikTok verwendet. Ein Influencer arbeitet professionell und in den meisten Fällen freiberuflich oder selbstständig. Sie bewerben Produkte von Unternehmen, mit denen sie für Marketing- und Kommunikationszwecke zusammenarbeiten. Das kann beispielsweise durch das Posten eines Bildes passieren oder durch die Erwähnung des Produktes in einem Video. Dadurch werden Influencer auch zu Meinungsmachern. Wie in jeder anderen Form des Onlinemarketings muss auch der Influencer dazu in der Lage sein, seine Zielgruppe zu identifizieren, eine Präsenz und Vertrauen aufzubauen und ersteres zu erhalten und auszuweiten.

Typische Aufgaben eines Influencers sind also zum Großteil das Managen eines oder mehrerer Social Media Accounts, das Aufbauen einer Followerschaft bzw. Community, Planung der Zusammenarbeit mit Unternehmen, Recherche, Erstellung und Veröffentlichung von Inhalt, sowie Buchhaltung und Dokumentation.

Wie wird man Influencer?

Eine klassische Ausbildung für den Influencer gibt es nicht. Die meisten haben sich die notwendigen Fähigkeiten selber beigebracht. Am wichtigsten sind tiefe Marketing-Kenntnisse wie zum Beispiel Kundenverhalten oder Content-Analyse-Skills. Weiterhin muss man als Influencer einwandfrei mit den entsprechenden sozialen Medien und ihren Logarithmen vertraut sein. Ein gewisses Maß an Kreativität, Kommunikation, Charisma, Rhetorik, Menschenkenntnis, Selbstmanagement, Spontanität und Flexibilität ist ebenfalls gefragt. Ein Influencer muss immer mit der Zeit gehen und sich mit aktuellen Trends und dem Weltgeschehen auskennen.

 

Gehalt

Das monatliche Einkommen ist von Influencer zu Influencer sehr unterschiedlich und individuell geprägt. Dabei kommt es auf die Followerzahl und andere Faktoren an. Die folgenden Rechnungen sind lediglich Beispiele und treffen nicht auf jeden zu.

Bei bis zu 10.000 Followern ist ein Einkommen von bis zu 1.000 Euro im Monat realistisch. Bei über 100.000 Followern kann man mit ungefähr 5.000 Euro rechnen. Also kann man davon ausgehen, dass ein reichweitenstarker Influencer auch mehr verdient. Ein klassisches Minimal- oder Maximalgehalt existiert nicht, da man als Freiberufler oder Selbstständiger ein enormes Wachstumspotential hat und nicht auf einen Arbeitgeber angewiesen ist.

Warum trifft der Beruf auf Ablehnung?

Die einen lehnen den Beruf des Influencers deutlich ab, die anderen finden ihn schlichtweg genial. Doch woher kommt diese extreme Spaltung?

Zunächst ist zu erwähnen, dass sich hierbei eindeutige Gruppen herauskristallisieren. Die meiste Ablehnung kommt von Menschen älterer Generationen. Diese Leute sind oft sehr in alte Muster verankert, was die Welt und Arbeitswelt betrifft. Es kann schwer sein, mitzuerleben, wie sich das Leben fast aller Menschen so rapide verändert wie in den letzten Jahren. Es ist nur selbstverständlich, dass moderne Techniken und neue Arten der Kommunikation einem ein wenig Angst einjagen können. Jedoch muss man Veränderungen und vor allem Fortschritt akzeptieren. Wer nicht mit der Zeit mitgehen möchte, sollte sein Unverständnis nicht an anderen auslassen.

Die jüngeren Generationen zeigen deutlich mehr Verständnis und vor allem Bewunderung für Influencer. Viele sehen sie sogar als Vorbilder. Aber auch in diesen Kreisen befinden sich Gegner der neuen Bewegung. Oft werden Influencer beschimpft oder beleidigt, weil sie “dumm” oder “untalentiert” seien und ihren Erfolg gar nicht verdient hätten. Belegt werden diese Aussagen fast nie mit Argumenten. Wie bereits oben erwähnt, haben sich ein Großteil der Influencer ihre Fähigkeiten selber beigebracht, was sehr beachtenswert ist und durchaus auf ein hohes Maß an Intelligenz, Zielstrebigkeit und Arbeitsmoral hindeutet. Woran kann dieser Hass also noch liegen?

Die Berufung des Influencers auf Social Media ist vielleicht neu, aber Personen des öffentlichen Lebens gab es schon immer. Nicht nur heute, sondern auch vor hundert Jahren stießen diese schon auf unerklärlichen Hass. Es ist also leider ein normales Phänomen, dass erfolgreiche Menschen von weniger erfolgreichen oder vielleicht unzufriedenen Menschen heruntergemacht werden. Vielleicht, damit man sich selber besser fühlt?

Fazit

Abschließend kann man sagen, dass das Influencer-Marketing nicht für jeden ist. Wer ein hohes Maß an Sicherheit und Routine im Arbeitsleben braucht, ist allgemein nicht gut in selbstständigen Berufen aufgehoben. Wer aber dazu bereit ist, ein Risiko einzugehen, zum Meinungsführer zu werden und für seinen Erfolg arbeitet, dem stehen alle Türen offen.

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